Hans Rott-Newsletter 5 (Februar 2003)


Aktualisiert am
4. März 2018
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1. Hans Rott im Radio

Ein wichtiger Termin für alle, die die - äußerst empfehlenswerte - deutsche Erstaufführung des Pastoralen Vorspiels noch nicht gehört bzw. mitgeschnitten haben:

5.3.2003 HR (Hessischer Rundfunk) 2
20.05 Uhr Sinfoniekonzert aus Berlin
  Hans Rott: Pastorales Vorspiel
  Schubert/Liszt: "Wandererfantasie" D 760
  R. Strauss: 2. Suite aus dem "Rosenkavalier"
  (Aufnahme der deutschen EA vom 22. März 2002 aus dem Konzerthaus Berlin)
  Barry Douglas, Klavier
 
Berliner Sinfonie-Orchester, Jac van Steen
 
Ein wichtiger Termin für alle, die die - äußerst empfehlenswerte - deutsche Erstaufführung des Pastoralen Vorspiels noch nicht gehört bzw. mitgeschnitten haben:
 

Und wenig später:

18. März 2003  HR (Hessischer Rundfunk) 2
 10:05 Uhr Konzert am Vormittag
  Wagner: Ouvertüre zur Oper "Der fliegende Holländer"
  Crusell: 1. Klarinettenkonzert Es-Dur op. 1
  Mozart: Klaviersonate B-Dur KV 333
  Hans Rott: Symphonie Nr. 1 E-Dur; Cincinnati Philharmonia Orchestra, Ltg.: Gerhard Samuel

 

2. Bruckner-Fest 2002 (Teil III)

Nachdem mein Bericht über die Matinee vom 12.10.2002 ("Lieder, Klavierstücke und Quartette von Anton Bruckner und Hans Rott") im Newsletter Nr. 3 leider sehr kurz war, bin ich sehr froh, dass das damals ebenfalls anwesende Mitglied der Internationalen Hans Rott Gesellschaft, Frau Annette Salmon, freundlicherweise ihre Eindrücke niedergeschrieben hat:


Mit Herzklopfen kam ich in der Aula der Würzburger Musikhochschule an: ich würde bald einen "historischen" Moment erleben! Ich setzte mich auch gleich ganz vorne in die erste Reihe!

Das Konzert wurde von Erwin Horn eingeleitet. Auf dem Programm standen Werke von Anton Bruckner und Hans Rott.

Markus Bellheim interpretierte zuerst Bruckners "Erinnerung", ein Charakterstück für Klavier in As-Dur. Dann begleitete er Marina Spielmann (Sopran), die fünf Bruckner-Lieder darbot. Als letztes Werk Bruckners spielte das Arco-Quartett das Streichquartett in c-Moll. Es war schon eine beeindruckende Leistung und ein großes Vergnügen, weil es Werke sind, die so gut wie nie im Konzertsaal zu hören sind.

Aber der Höhepunkt stand noch aus: Das Streichquartett in c-Moll von Hans Rott.

Um die Spannung zu steigern, wurden zuerst drei Rott-Lieder vorgetragen! Es war die erste Überraschung: Hans Rott hat schöne Lieder komponiert, die abermals sehr schön von Marina Spielmann, Johannes Weinhuber und Markus Bellheim interpretiert wurden!

Für mich war dann der große Moment gekommen, ich hielt den Atem an, wie anscheinend der ganze Saal auch! Es war kein Husten, kein Geräusch, keine Fliege mehr zu hören; das Publikum war völlig konzentriert - so wie die vier Streicher auf der Bühne: zum ersten Mal hatten wir die Gelegenheit, dieses Streichquartett in seiner fünfsätzigen Form zu hören! Ein sehr beeindruckender Moment!

Würde dieses Werk Rotts den Erwartungen standhalten, die wir von seiner E-Dur-Sinfonie so gut im Ohr hatten?

In der Tat: Wir erlebten ein sehr interessantes und schönes Streichquartett, das vom jungen Arco-Quartett toll interpretiert wurde.

Wir wissen, daß Gustav Mahler die Partitur der E-Dur Symphonie studiert hatte. Ich frage mich jetzt, ob er die Partitur des Streichquartetts auch kannte, insbesondere die des Adagios. Das Rott’sche Adagio kam mir vor wie die Geburtsurkunde des Adagiettos der V. Mahler! Das war die zweite Überraschung! Hoffentlich wird sich ein Musikwissenschaftler dieser Frage annehmen!

Zum Ausklang wurden noch weitere Lieder von Hans Rott dargeboten. Unbedingt muß noch das "Pater Noster" (Bariton-Solo in Begleitung eines Streichquintetts mit Kontrabaß) erwähnt werden, denn auch hier handelte es sich um eine Uraufführung.

Die Leistung der Mitwirkenden muß hoch gelobt werden. Sie haben uns ein wunderbares Konzert gegeben und sehr schöne Stunden geschenkt. Großen Dank verdient auch Erwin Horn, der alles organisiert hatte.

Erst nach dem Konzert schaute ich hinter mich: Der Saal war voll, etwa 300 Personen, die nicht gehustet und das Konzert so intensiv wie ich genossen hatten!

Annette Salmon


3. Notenmaterial zu "Julius Cäsar" erhältlich 

Das Verlagshaus Doblinger/Wien hat als erstes der Rott-Werke das "Vorspiel zu Julius Cäsar" in sein Programm aufgenommen. Das von Frank Litterscheid editierte Aufführungsmaterial ist ab sofort leihweise, eine Studienpartitur (Bestellnummer Stp. 726) käuflich erhältlich.

Doblinger will auch weitere Werke Rotts veröffentlichen. Sobald es insofern Neuigkeiten gibt, werde ich darüber berichten.

 

4. Aufführung der Symphonie Nr. 1 E-Dur durch das Detroit Symphony Orchestra

Eine der größten Überraschungen des Jahres 2002 war für mich die Ankündigung, dass das renommierte Detroit Symphony Orchestra im Januar 2003 Rotts Symphonie Nr. 1 mehrfach aufführen wird. Ich hatte nicht nur das Glück, die erste Aufführung miterleben zu können, sondern konnte sogar bei den Orchesterproben anwesend sein.

Schon in den Proben war die Darbietung weitgehend so gut, wie man sie von den Studioaufnahmen her kannte. Ganz besonders im 3. Satz bewies sich die Qualität der Musiker, insbesondere der Bläser, wobei die Hörner besonders hervorzuheben sind.

Einen Gesamteindruck der Symphonie konnte man in den Proben allerdings nicht erhalten, denn selbst in der Generalprobe nahm Järvi vielfach Veränderungen vor und probte an Details, so dass die Symphonie erst im Konzert vollständig und in der richtigen Satzreihenfolge erklang.

Die Premiere am 16.1.2003 war sehr gut besucht. Sie begann mit dem Violinkonzert op. 35 von Tschaikowsky; der – vom Publikum zu recht gefeierte – Solist war Vadim Gluzman.

Die Aufführung der Symphonie hielt trotz meiner Anwesenheit bei den Proben noch Überraschungen bereit, denn Järvi hatte noch weitere Änderungen parat.

Der 1. Satz gelang aufgrund der Qualität des Orchesters einerseits und der guten Akustik der Halle andererseits sehr schön.

Der 2. Satz war weitaus schneller als die Segerstam-Interpretation. Maestro Järvi betonte im Gespräch, dass die Spielanweisung "Sehr langsam" seines Erachtens auch dieses Tempo zulasse.

Das Scherzo wurde zu einem besonderen Erlebnis: Er war tänzerisch mitreißend und voller Kontraste.

Im 4. Satz wich Neeme Järvi erneut von der Anweisung "Sehr langsam" ab und ging ihn äußerst zügig an; er dauerte weniger als 20 Minuten! Järvi will die Tempoanweisung nur als relative Bezeichnung verstanden wissen und mit der schnellen Spielweise die "schönen Melodien" besser zur Geltung bringen.

Anzumerken ist, dass viele Interessierte eine Stunde vor Konzertbeginn im Rahmen eines ConcerTalk durch Charles Greenwell sehr gut auf die Rott-Symphonie eingestimmt wurden. Denn Greenwell verwendete weniger als ein Drittel der Zeit auf das (recht populäre) Violinkonzert Tschaikowskys und brachte dem Publikum im übrigen das Leben und Schaffen Rotts nahe. Er präsentierte sogar eine kurze Werkanalyse anhand von Tonbeispielen.

Das nächste Mitgliederrundschreiben der Internationalen Hans Rott Gesellschaft wird einen ausführlicheren Bericht von den Proben, vom Konzert und von den Gesprächen mit Neeme Järvi enthalten.

 

5. Jüngste Rott-CD - Vergleichende Rezension der CDs

Noch kann und will ich mir kein abschließendes Urteil über die jüngste Einspielung der Symphonie Nr. 1 E-Dur (Orchestre National de Montpellier, Friedemann Layer) erlauben. Jedenfalls ist diese Aufnahme für die Rezeptionsgeschichte sehr interessant, denn sie weicht mitunter sehr stark von den bisherigen CDs ab: So bietet sie eine ungewöhnlich langsame Fassung des ersten Satzes und ist häufig sehr bemüht, die Spielanweisungen Rotts sehr genau zu befolgen.

Mit großer Freude kann ich in diesem Zusammenhang ankündigen, dass in Kürze eine vergleichende Rezension sämtlicher Einspielungen durch den erfahrenen Kritiker Steve Francis Vasta auf der Rott-Seite erscheinen wird.

 

5. Chorwerke

Nachdem im vergangenen Jahr immerhin 9 Werke Rotts ihre Uraufführung erlebten, dürfte es in nicht allzuweiter Ferne erreicht sein, dass sämtliche - nach dem derzeitigen Erkenntnisstand - aufführbaren Kompositionen zumindest einmal aufgeführt sein werden.

Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Uraufführung der beiden Chorwerke Rotts, die unter der Leitung von Caroline Prozeller im Frühjahr in Würzburg stattfinden wird; genauere Daten folgen in Kürze. Doblinger wird übrigens auch diese Stücke in sein Verlagsprogramm aufnehmen.

 

6. Newsletter Nr. 4

Aufgrund eines Versehens ist der letzte Newsletter nicht an alle Abonnenten versandt worden; ich bitte dies zu entschuldigen. Aus diesem Grund werde ich ihn gleichzeitig mit diesem Newsletter noch einmal versenden. Diejenigen, die ihn dann ein zweites Mal erhalten, bitte ich um Verständnis.

 

Vielen Dank für das Interesse

Martin Brilla
martin.brilla@hans-rott.de
www.hans-rott.de

 

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