1. Hans Rott
im Radio
Ein wichtiger
Termin für alle, die die - äußerst empfehlenswerte
- deutsche Erstaufführung des Pastoralen
Vorspiels noch nicht gehört bzw. mitgeschnitten
haben:
5.3.2003 |
HR
(Hessischer Rundfunk) 2 |
20.05
Uhr |
Sinfoniekonzert aus Berlin |
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Hans
Rott: Pastorales Vorspiel |
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Schubert/Liszt: "Wandererfantasie" D 760 |
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R.
Strauss: 2. Suite aus dem "Rosenkavalier" |
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(Aufnahme
der deutschen EA vom 22. März 2002 aus
dem Konzerthaus Berlin) |
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Barry
Douglas, Klavier |
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Berliner
Sinfonie-Orchester, Jac van Steen
Ein wichtiger
Termin für alle, die die - äußerst
empfehlenswerte - deutsche Erstaufführung
des Pastoralen Vorspiels noch nicht
gehört bzw. mitgeschnitten haben:
|
Und wenig
später:
18.
März 2003 HR (Hessischer
Rundfunk) 2 |
10:05
Uhr |
Konzert
am Vormittag |
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Wagner:
Ouvertüre zur Oper "Der fliegende
Holländer" |
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Crusell:
1. Klarinettenkonzert Es-Dur op. 1
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Mozart:
Klaviersonate B-Dur KV 333 |
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Hans Rott: Symphonie Nr. 1 E-Dur; Cincinnati Philharmonia
Orchestra, Ltg.: Gerhard Samuel |
2. Bruckner-Fest
2002 (Teil III)
Nachdem mein
Bericht über die Matinee vom 12.10.2002
("Lieder, Klavierstücke und Quartette von
Anton Bruckner und Hans Rott") im Newsletter
Nr. 3 leider sehr kurz war, bin ich sehr
froh, dass das damals ebenfalls anwesende
Mitglied der Internationalen Hans Rott Gesellschaft,
Frau Annette Salmon, freundlicherweise ihre
Eindrücke niedergeschrieben hat:
Mit Herzklopfen
kam ich in der Aula der Würzburger Musikhochschule
an: ich würde bald einen "historischen"
Moment erleben! Ich setzte mich auch gleich
ganz vorne in die erste Reihe!
Das Konzert
wurde von Erwin Horn eingeleitet. Auf dem
Programm standen Werke von Anton Bruckner
und Hans Rott.
Markus Bellheim
interpretierte zuerst Bruckners "Erinnerung",
ein Charakterstück für Klavier in As-Dur.
Dann begleitete er Marina Spielmann (Sopran),
die fünf Bruckner-Lieder darbot. Als letztes
Werk Bruckners spielte das Arco-Quartett
das Streichquartett in c-Moll. Es war schon
eine beeindruckende Leistung und ein großes
Vergnügen, weil es Werke sind, die so gut
wie nie im Konzertsaal zu hören sind.
Aber der Höhepunkt
stand noch aus: Das Streichquartett in c-Moll
von Hans Rott.
Um die Spannung
zu steigern, wurden zuerst drei Rott-Lieder
vorgetragen! Es war die erste Überraschung:
Hans Rott hat schöne Lieder komponiert,
die abermals sehr schön von Marina Spielmann,
Johannes Weinhuber und Markus Bellheim interpretiert
wurden!
Für mich war
dann der große Moment gekommen, ich hielt
den Atem an, wie anscheinend der ganze Saal
auch! Es war kein Husten, kein Geräusch,
keine Fliege mehr zu hören; das Publikum
war völlig konzentriert - so wie die vier
Streicher auf der Bühne: zum ersten Mal
hatten wir die Gelegenheit, dieses Streichquartett
in seiner fünfsätzigen Form zu hören! Ein
sehr beeindruckender Moment!
Würde dieses
Werk Rotts den Erwartungen standhalten,
die wir von seiner E-Dur-Sinfonie so gut
im Ohr hatten?
In der Tat:
Wir erlebten ein sehr interessantes und
schönes Streichquartett, das vom jungen
Arco-Quartett toll interpretiert wurde.
Wir wissen,
daß Gustav Mahler die Partitur der E-Dur
Symphonie studiert hatte. Ich frage mich
jetzt, ob er die Partitur des Streichquartetts
auch kannte, insbesondere die des Adagios.
Das Rott’sche Adagio kam mir vor wie die
Geburtsurkunde des Adagiettos der V. Mahler!
Das war die zweite Überraschung! Hoffentlich
wird sich ein Musikwissenschaftler dieser
Frage annehmen!
Zum Ausklang
wurden noch weitere Lieder von Hans Rott dargeboten.
Unbedingt muß noch das "Pater Noster" (Bariton-Solo
in Begleitung eines Streichquintetts mit
Kontrabaß) erwähnt werden, denn auch hier
handelte es sich um eine Uraufführung.
Die Leistung
der Mitwirkenden muß hoch gelobt werden.
Sie haben uns ein wunderbares Konzert gegeben
und sehr schöne Stunden geschenkt. Großen
Dank verdient auch Erwin Horn, der alles
organisiert hatte.
Erst nach dem
Konzert schaute ich hinter mich: Der Saal
war voll, etwa 300 Personen, die nicht gehustet
und das Konzert so intensiv wie ich genossen
hatten!
Annette Salmon
3. Notenmaterial
zu "Julius Cäsar" erhältlich
Das Verlagshaus Doblinger/Wien hat
als erstes der Rott-Werke das "Vorspiel
zu Julius Cäsar" in sein Programm
aufgenommen. Das von Frank Litterscheid
editierte Aufführungsmaterial ist ab sofort
leihweise, eine Studienpartitur (Bestellnummer
Stp. 726) käuflich erhältlich.
Doblinger will
auch weitere Werke Rotts veröffentlichen.
Sobald es insofern Neuigkeiten gibt, werde
ich darüber berichten.
4.
Aufführung der Symphonie Nr. 1 E-Dur durch
das Detroit Symphony Orchestra
Eine der größten
Überraschungen des Jahres 2002 war für mich
die Ankündigung, dass das renommierte Detroit
Symphony Orchestra im Januar 2003 Rotts
Symphonie Nr. 1 mehrfach aufführen wird.
Ich hatte nicht nur das Glück, die erste
Aufführung miterleben zu können, sondern
konnte sogar bei den Orchesterproben anwesend
sein.
Schon in den
Proben war die Darbietung weitgehend so
gut, wie man sie von den Studioaufnahmen
her kannte. Ganz besonders im 3. Satz bewies
sich die Qualität der Musiker, insbesondere
der Bläser, wobei die Hörner besonders hervorzuheben
sind.
Einen Gesamteindruck
der Symphonie konnte man in den Proben allerdings
nicht erhalten, denn selbst in der Generalprobe
nahm Järvi vielfach Veränderungen vor und
probte an Details, so dass die Symphonie
erst im Konzert vollständig und in der richtigen
Satzreihenfolge erklang.
Die Premiere
am 16.1.2003 war sehr gut besucht. Sie begann
mit dem Violinkonzert op. 35 von Tschaikowsky;
der – vom Publikum zu recht gefeierte –
Solist war Vadim Gluzman.
Die Aufführung
der Symphonie hielt trotz meiner Anwesenheit
bei den Proben noch Überraschungen bereit,
denn Järvi hatte noch weitere Änderungen
parat.
Der 1. Satz
gelang aufgrund der Qualität des Orchesters
einerseits und der guten Akustik der Halle
andererseits sehr schön.
Der 2. Satz
war weitaus schneller als die Segerstam-Interpretation.
Maestro Järvi betonte im Gespräch, dass
die Spielanweisung "Sehr langsam" seines
Erachtens auch dieses Tempo zulasse.
Das Scherzo
wurde zu einem besonderen Erlebnis: Er war
tänzerisch mitreißend und voller Kontraste.
Im 4. Satz
wich Neeme Järvi erneut von der Anweisung
"Sehr langsam" ab und ging ihn äußerst zügig
an; er dauerte weniger als 20 Minuten! Järvi
will die Tempoanweisung nur als relative
Bezeichnung verstanden wissen und mit der
schnellen Spielweise die "schönen Melodien"
besser zur Geltung bringen.
Anzumerken
ist, dass viele Interessierte eine Stunde
vor Konzertbeginn im Rahmen eines ConcerTalk
durch Charles Greenwell sehr gut auf die
Rott-Symphonie eingestimmt wurden. Denn
Greenwell verwendete weniger als ein Drittel
der Zeit auf das (recht populäre) Violinkonzert
Tschaikowskys und brachte dem Publikum im
übrigen das Leben und Schaffen Rotts nahe.
Er präsentierte sogar eine kurze Werkanalyse
anhand von Tonbeispielen.
Das nächste
Mitgliederrundschreiben der Internationalen
Hans Rott Gesellschaft wird einen ausführlicheren
Bericht von den Proben, vom Konzert und
von den Gesprächen mit Neeme Järvi enthalten.
5.
Jüngste Rott-CD - Vergleichende Rezension
der CDs
Noch kann und
will ich mir kein abschließendes Urteil
über die jüngste Einspielung der Symphonie
Nr. 1 E-Dur (Orchestre National de Montpellier,
Friedemann Layer) erlauben. Jedenfalls
ist diese Aufnahme für die Rezeptionsgeschichte
sehr interessant, denn sie weicht mitunter
sehr stark von den bisherigen CDs ab: So
bietet sie eine ungewöhnlich langsame Fassung
des ersten Satzes und ist häufig sehr bemüht,
die Spielanweisungen Rotts sehr genau zu
befolgen.
Mit großer
Freude kann ich in diesem Zusammenhang ankündigen,
dass in Kürze eine vergleichende Rezension
sämtlicher Einspielungen durch den erfahrenen
Kritiker Steve Francis Vasta auf der Rott-Seite
erscheinen wird.
5. Chorwerke
Nachdem im
vergangenen Jahr immerhin 9 Werke Rotts
ihre Uraufführung erlebten, dürfte
es in nicht allzuweiter Ferne erreicht sein,
dass sämtliche - nach dem derzeitigen Erkenntnisstand
- aufführbaren Kompositionen zumindest einmal
aufgeführt sein werden.
Ein weiterer
wichtiger Schritt in diese Richtung ist
die Uraufführung der beiden Chorwerke Rotts,
die unter der Leitung von Caroline Prozeller
im Frühjahr in Würzburg stattfinden wird;
genauere Daten folgen in Kürze. Doblinger
wird übrigens auch diese Stücke in sein
Verlagsprogramm aufnehmen.
6.
Newsletter Nr. 4
Aufgrund eines
Versehens ist der letzte Newsletter nicht
an alle Abonnenten versandt worden; ich
bitte dies zu entschuldigen. Aus diesem
Grund werde ich ihn gleichzeitig mit diesem
Newsletter noch einmal versenden. Diejenigen,
die ihn dann ein zweites Mal erhalten, bitte
ich um Verständnis.
Vielen Dank
für das Interesse
Martin Brilla
martin.brilla@hans-rott.de
www.hans-rott.de